
Im Rahmen eines Geologie-Projekts hier am Schülerforschungszentrum Hamburg hatte Sofia, eine unserer Nachwuchsforscherinnen (vom Gymnasium Dörpsweg), die Gelegenheit, geologische Feldforschung in einer Kiesgrube der Fa. Ernst Karl in der Nähe von Bokel durchzuführen. Die Fa. Karl war freundlicherweise so nett, und hat die Geländearbeit erlaubt und damit auch das SFZ Hamburg bei seiner Arbeit unterstützt. Dafür gilt unser Dank!

Sofia hat ein etwa 2 m hohes und 2 m breites Profil freigelegt, in dem nun bis ins Detail die geologischen Spuren gelesen werden müssen. In der Kiesgrube sind Sande und Kiese zu finden, die dort vor rd. 130.000 Jahren von Gletscherschmelzwässern abgelagert worden sind – während des letzten Haupteisvorstoßes (Warthe-Stadium) der vorletzten Kaltzeit, der Saale-Kaltzeit (ca. 300.000–127.000 Jahre vor heute, vgl. z. B. hier).
Aber Sofia hat die Schichten nicht nur freigelegt, sie hat sie fotografiert, gezeichnet, in einzelne Schichten gegliedert, hat die Schichten nummeriert, hat Mächtigkeiten und Schichtneigungen gemessen und schließlich von jeder Schicht Probenmaterial entnommen, um dies dann weiter im Labor untersuchen zu können. Über die Zusammensetzung der Schmelzwassersedimente hinsichtlich ihrer Korngröße und ihrer Kornform lassen sich Rückschlüsse auf Fließgeschwindigkeiten und Transportbedingungen ableiten, die ermittelten Werte für die Fallrichtungen und Fallwinkel geben Hinweise auf die Fließrichtung und das Geländegefälle der Schmelzwasserströme.
Darüber hinaus hat Sofia eine Vielzahl von Gesteinen aus den Schichten für weitere Analysen mitgenommen. Hier wird ihre Aufgabe sein, ihren Herkunftsort zu bestimmen, um so die Transportrichtung des Inlandeises nachzeichnen zu können.
Kiesgruben mit ihren Schmelzwasserablagerungen liegen in den Sandergebieten, die Teil der glazialen Serie sind.
Schon bald wird Sofia mit ihren Laborarbeiten beginnen, die sich bis in den Spätherbst erstrecken werden. Ihr Ziel ist die Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht Junior im Februar 2026.