26. Mai 2022

Girls‘ and Boys‘ Day 2021 – das Leben geht uns alle an

Zukunftstag 2021: ein Tag, um spannende Berufe zu entdecken oder – in unserem Fall vielleicht zutreffender – zu erforschen. Am 22. April war es auch in diesem Jahr so weit: Interessierte Schüler:innen und Jungforscher:innen konnten hinter die Kulissen der biochemischen Forschung blicken. Student:innen der Universität Hamburg gestalteten in Kooperation mit dem SFZ Hamburg ein vielfältiges digitales Angebot: von Vorträgen aus Studenten- und Wissenschaftlerperspektive, bis hin zu einem eigenen Versuch war für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt.

Biochemie – die Wissenschaft des Lebens

Der Tag begann mit einer Diskussion über einige der großen Fragen des Lebens: Was macht das Leben eigentlich aus? In welchen Formen finden wir Leben bei uns auf der Erde? Und natürlich: Wie sind Lebewesen aufgebaut? Für die Wissenschaft des Lebens ist es Aufgabe der Biochemiker:innen sich mit genau diesen Fragen auseinanderzusetzen. Was gäbe es also passenderes am Girls‘ and Boys‘ Day, als Antworten und Ideen zu diesen spannenden Fragen zu erörtern? Die Schüler:innen konnten sich hier von der sichtbaren, makromolekularen Ebene bis ins Kleinste, auf mikroskopische Ebene, vorarbeiten. Hierbei faszinierte vor allem die Vorstellung, dass trotz der vielen Unterschiede, die wir zwischen Tier und Pflanze, zwischen Bakterium und Mensch finden können, wir doch in unseren Bausteinen vollkommen gleich aufgebaut sind. Die Vielfalt des universellen Codes des Lebens – der DNA – faszinierte in jeder Altersgruppe.

Biohackers – Gentechnik im Forscher-Alltag

Was darf an einem Tag der Berufsorientierung nicht fehlen? Ein Einblick in den Arbeitsalltag. Auch wenn die Schüler:innen die Labore in diesem Jahr nicht persönlich besichtigen durften, konnten sie dennoch digital ein wenig Laborluft schnuppern. Zunächst lieferte der von den Student:innen selbstgedrehte Film „Biohackers“ einen kleinen Überblick über die tagtägliche Arbeit im Biochemie-Labor. Eingebettet in einige fiktive Action-Szenen, in denen ein essentielles Protein zur Rettung der Menschheit hergestellt werden musste, wurden gentechnische Methoden spielerisch erläutert.

Die Gentechnik ist der ständige Begleiter im Biochemiker-Arbeitsalltag. Mit ihrer Hilfe können Zellen in ihrer Erbinformation gezielt verändert werden, um die Auswirkungen von Genen zu erforschen, aber bspw. auch, um Medikamente herzustellen oder besonders resistente Pflanzen zu entwickeln. So unterschiedlich diese Anwendungen sind, so vielseitig sind auch die Forschungsbereiche in der Biochemie.

Karriere in der Wissenschaft

Über eines dieser zahlreichen Forschungsgebiete in der Biochemie konnten die Schüler:innen noch Näheres aus erster Hand erfahren: Prof. Dr. Zoya Ignatova erzählte von ihrem Karriereweg und der Arbeit in verschiedenen Arbeitskreisen. So betonte sie vor allem die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Wissenschaft auf internationaler Ebene und ihre Leidenschaft für ihr eigenes Fachgebiet – die Erforschung von Erbkrankheiten, basierend auf genetischen Mutationen.

DNA zum Greifen nah

Dann durften die Jugendlichen Zuhause selbst aktiv werden und sich an der Isolierung von DNA aus Tomaten versuchen – mit Erfolg! Mit Spüli, Salz und Wasserbad gelang den Jungforscher:innen erfolgreich der Aufschluss der Tomatenzellen. Nach Zugabe von Waschmittel und Filterung der Tomatenzellreste, konnte die fadenartige DNA in der eigenen Küche untersucht werden. Beim Experimentieren hatten die Schüler:innen sichtlich Spaß und präsentierten stolz ihre Ergebnisse.

Die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an motiviert und haben mit vielen tiefgehenden Fragen auch online für einen sehr lebhaften Austausch gesorgt.

Der Girls‘ and Boys‘ Day war nach unserem Empfinden dieses Jahr ein voller Erfolg und wir freuen uns darauf, viele motivierte Jungforscher:innen bei eigenen Forschungsideen zu unterstützen!