6. Juli 2022

Neues Forschungsprojekt in Island

Unser Nachwuchsforscherteam Mariella Golic, Shihab Atwa und Kevin Jendrzej war vom 23.–26. Juni 2022 für vier Tage in Island – zusammen mit Wolfgang Fraedrich, der sie bei der Geländearbeit unterstützte.
Eine ihrer Aufgaben bestand darin, um Hochtemperaturgebiet bei Krýsuvík auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands (vgl. hier) mit Hilfe einer Infrarotkamera die Temperaturen an den Oberfläche zu erfassen, weil sich aus den Temperaturverhältnissen Rückschlüsse auf Aktivitäten im Untergrund ableiten lassen.
Ein weiterer Programmpunkt war die Erkundung und Beprobung des 2021 über sechs Monate hinweg entstandenen Lavafeldes auf Reykjanes (vgl. hier).

Blick auf den jungen Schlackenkegel des Fagradalsfjall
Austretende Gase transportieren viele Mineralien aus der Tiefe des Erdinnern an die Oberfläche, besonders auffällig sind die feinen gelben Schwefelkristalle

Über die Analyse der gewonnenen Gesteinsproben, die im weiteren Verlauf im Labor durchgeführt wird, lassen sich Rückschlüsse über die vulkanischen Aktivitäten während des Ausbruchs, vor allem aber auch über die Herkunft und die Zusammensetzung des Magmas ableiten.

Zusätzlich zu den in Island direkt vor Ort gesammelten Daten und Eindrücken geht es bei dem Projekt um die Analyse der Erdbebentätigkeit im Zusammenhang mit der Vulkaneruption. Seit mehreren Monaten arbeiten die drei Nachwuchsforscher zunächst an der Datenaufbereitung.

Die Reise nach Island bot auch die Möglichkeit, einige der faszinierenden Naturlandschaften kennenzulernen – und in dem Zusammenhang zu verstehen, wie sie entstanden sind.

Heiße Quellen, Grabenbrüche und Wasserfälle, die über harte Lavaschichten in die Tiefe stürzen – Spuren einer dynamischen Entwicklung in der jüngsten Erdgeschichte